Kroatien 2004
Am Abend des 16. Aprils 2003 trafen sich bei Lothar und Anne Detlev, Arne, Achim, Armin und Bernhard zu einem Clubausflug. Dieser führte uns ca. 920 km südlich nach Medulin, Kroatien. Als nach anfänglichen Packproblemen (das ganze Tauchgerödel wollte partout nicht in die zwei Passat Kombi passen) um 22.00 Uhr die Reise begann, waren alle neugierig gespannt. Während der Fahrt erzählte uns Detlev schon einige interessante Sachen bezüglich Tauchen in Kroatien, verbrachte er doch schon letztes Jahr hier seinen Urlaub.
Die Fahrtführte uns von Marktredwitz über München, Salzburg, Villach, Udine, Triest, Koper nach Pula. Von dort sind es noch ca. 10 km bis nach Medulin, am äußersten Südzipfel Istriens gelegen.
Als wir gegen 8:00 Uhr morgens in Medulin ankamen, führte unser erster Weg erst mal in den Hafen. Nach einem kleinen Frühstück ging es zur Tauchbasis Diving-Center-Shark. Nach Erledigung sämtlicher Formularitäten ging es zum Quartier, wo die Fahrer erst mal eine Kappe voll Schlaf zu sich nahmen (Einige Mitfahrer haben die ganze Fahrt im Auto gepennt, um dann hinterher zu behaupten, "was, sind wir schon da, das ging aber schnell!?!")
Für den Donnerstag war dann ein Tauchgang als Check-Dive geplant, welcher dann auch nachmittags durchgeführt wurde. Jedoch war das kein Check-Dive im herkömmlichen Sinn, denn die Basis fragte uns nur nach der Qualifikation - erfahrene Taucher, ja oder nein - das wars. Kein Blick in das Logbuch, ebensowenig interessierte die Tauchtauglichkeitsuntersuchung der einzelnen Mitglieder. So unternahmen wir eine "Eingewöhnungstauchgang" nach der Winterpause direkt bei der Tauchbasis. Bei 13 Grad Wassertemperatur fanden wir in 10 m Tiefe und 53 Min. Tauchzeit kleinere Rochen, Seespinnen, Einsiedlerkrebse und jede Menge Seegurken. Aber wir alle hatten das gleiche Problem: unterbleit. Obwohl jeder mehr Blei - als wie zu Hause im Süßwasser - mitnahm, reichte es nicht für eine vernünftige Tarierung. So gesehen, war unser erster Tauchgang im offenen Meer doch nicht ganz umsonst.
Den Abend ließen wir gemütlich - wenn auch nicht recht lange - ausklingen.
Für Freitag waren zwei Tauchgänge geplant:
- Der Tauchspot "Bumbiste" ist eine beeindruckende Steilwand mit Terassen, Überhängen und kleinen Höhlen, welche an der Westküste von Istrien zwischen Pula und Medulin liegt. Wir tauchten alle sieben Mitglieder - ohne Guide - und fanden sehr schönen Bewuchs, Brassen- und Mönchsfischschwärme. (28 m, 35 Min.)
- Der Spot "Fraskeric" ist eine kleine Insel, liegt ebenfalls westseitig. Man findet leicht betauchbare Höhlen und Tunnelsysteme vom Seichtwasser bis 27 m Tiefe, Steilwände. Es gibt einen tollen Höhlenbewuchs mit Geweihschwämmen, Krustenanemonen, Kolonien von Trugkorallen, roten Seespinnen, Wollkrabben, Drachenköpfe, Langusten, Kalamari, Okotpus und Fischschwärmen. Beeindruckend auch das Spiel des Sonnenlichts in den Höhlen. (27 m, 35 Min.)
Abends bekam Anne leichte Probleme mit ihrer Gesundheit, so dass sie auf die folgenden Tauchgänge verzichten musste.
Bei herrlichem Frühlingswetter waren für Samstag schließlich drei Tauchgänge geplant:
- Wracktauchen
- Höhlentauchen
- Nachttauchgang
Schon am frühen Morgen unternahmen wir einen Tauchgang zu einem kleinen Wrack (30 m Länge), welches sich auf knapp 40 m Tiefe befand. Es war ein Transportschiff, welches Sand geladen hatte. In Zweiergruppen am Seil abgetaucht konnten wir das Wrack problemlos betauchen. Es war möglich, in den Laderäumen und im Maschinenraum zu tauchen. Ebenfalls interessant zu sehen, war der Bewuchs des Schiffes, wie aus einem Wrack wieder neuer Lebensraum für viele Tierarten wurde. Auf Grund der Tiefe war unsere Grundzeit begrenzt, jedoch war dieser TG lohnenswert. (40 m, 32 Min.)
Während der Oberflächenpause fuhren wir unseren nächsten geplanten Spot an. Es war ein Höhlensystem unweit des Wracks vom ersten TG. Dort angekommen unternahmen Armin und Bernhard sofort eine "Untersuchung" des Höhlensystems per Schnorchel. Die Höhle war eine etwas kleinere, jedoch mit vielen Verzweigungen im Inneren. Auch ausserhalb der Höhle war einiges geboten. Nach der Oberflächenpause wurde die Höhle von der gesamten Crew in Augenschein genommen, sollte sie doch auch unser Nachttauchgang werden. (12 m, 40 Min)
Bei der Rückfahrt zur Basis bekam Bernhard Probleme mit dem Ohr. Anne, die schon nicht mehr tauchen konnte, hatte aber die entsprechenden Medikamente dabei. Trotzdem war für Bernhard der Nachttauchgang gestrichen.
Abends gegen 19:00 Uhr ging es wieder hinaus mit dem Boot Richtung Höhle. Die Teilnehmer schwärmen noch heute von diesem TG. Während also Detlev, Lothar, Achim und Arne sich sportlich betätigten, Anne im Boot mitfuhr, unternahmen später Armin (aus Solidritätsgründen nicht mit getaucht) und Bernhard einen Fußmarsch vom Quartier zur Basis. Dort angekommen wurde erst mal die Kneipe aufgesucht. Da wir ca. eine Stunde vor Rückkehr der Taucher in der Kneipe waren, wurde erst mal der Grappa einer gründlichen Untersuchung ausgesetzt. Nachdem die ganze Gruppe wieder vereint war, ging es zum gemütlichen Teil des Abends über. Es kam, wie es kommen musste. Keiner war mehr nüchtern (siehe Bilder links). Der Wirt verstand es blendend, seine Gäste zu bewirten. So weit ich mich erinnern kann, war er die meiste Zeit an unserem Tisch, die restlichen Gäste wurden von seinem Personal bedient. Zur vorgerückten Stunde traten wir gemeinsam den Heimweg an.
Für Sonntag war dann das "Highlight" geplant. Ein Wracktauchgang zu einem unbekannten Schiff acht Seemeilen von der Basis entfernt, welches auf über 40m Tiefe liegt. Am Sonntagmorgen meldeten sich Lothar und Detlev tauchuntauglich. Erstaunlicherweise ging es Armin & Bernhard recht gut nach dem "Absturz" letzten Abend.
So fuhren Arne, Achim, Armin und Bernhard bei starkem Wind mit dem Boot zum Wrack. Während der Fahrt bekamen wir ein Briefing. Ein Guide der Tauchbasis ging dieses Mal mit hinunter zum Wrack. Das Wrack ist ca. 100 m lang, ebenfalls ein Transportschiff. Ein PTG wurde auf 5 Meter hinabgelassen, falls der Luftvorrat für den Dekostopp nicht mehr reichen sollte. Die Leine, an welcher wir zum Wrack hinabtauchten, war am Heck festgezurrt. Dort angekommen bleibt auf Grund der Tiefe nur wenig Zeit das Boot in Augenschein zu nehmen. Die Sicht war klar, jedoch war eine Lampe für das Betauchen der Laderäume sinnvoll.
In den acht Minuten, welche wir unten blieben, sahen wir jedoch ein gut erhaltenes Wrack, die Aufbauten dienten bereits als Grundlage Neuen Lebens. In einem Laderaum wartete ein Katzenhai auf Beute. Dann ging es gaaaaanz langsam wieder an der Führungsleine hoch zum Boot. Wir legten einen Dekostopp von 3 Minuten bei 5 Meter ein. Insgesamt dauerte der TG nur 25 Minuten.
Nach der Rückkehr zur Basis hängten wir unser Tauchgerödel zum Trocknen auf, anschließend fuhren wir nach Medulin zum Essen, gingen anschließend noch etwas spazieren. Am späten nachmittag holten wir unsere Sachen, verstauten sie in den Autos um gegen 21:00 Uhr die Heimreise anzutreten. Der Clubausflug endetet am Ostermontag um 7:00 Uhr in der Raststätte Mitterteich bei einem gemeinsamen Frühstück.
So ging ein wunderschöner Clubausflug zu Ende. Auf Grund der Erlebnisse werden wir nächstes Jahr wieder einen Ausflug (vielleicht nach Kroatien?) unternehmen.
Bernhard